Ein- und ausatmen in der Liegehalle
Die Liegehalle ist Retro vom Feinsten. Jugendliche treffen sich hier, weil es W-LAN gibt. Mich verzaubert sie wegen ihrer wundervoll leichten Erscheinung. Architekt Peter Arp hatte das Farnsworth House Mies van der Rohes sowie die Bauten Richard Neutras im Kopf als er den Glaspavillon im oberen Teil des Kurparks Ende der 1960er Jahre schuf.
Wie die berühmten Vorbilder aus den USA scheint auch die Liegehalle über der Landschaft zu schweben. Sie ist wegen des abfallenden, teils ehemals sumpfigen Geländes auf Stahlträgern errichtet.Wenn man es sich einmal in einen der Liegen bequem gemacht hat, kann man dem Treiben auf dem Festplatz zuschauen. Vorausgesetzt, es findet gerade etwas statt. Oder sich abwenden und ins Grüne schauen. Das Gebäude ist umgeben von alten Bäumen und Büschen.
Im Frühling, wenn das Blätterwerk noch nicht so dicht ist, blitzt der Dieksee in der Ferne auf. Im vergangenem Jahrhundertsommer, als es auch in Malente zwischenzeitlich über 32 Grad heiß war, habe ich die Nachmittage lesend und dösend im offenen Laubengang hinter der Liegehalle verbracht. Auf der Höhe weht fast immer ein Lüftchen.
Was macht man eigentlich in der Liegehalle?
Ganz einfach: In der Liegehalle oder im offenen Laubengang dahinter legt man sich hin und atmet. Ein- und aus, wie immer. Bad Malente ist ein Heilklimatischer Kurort. Die Luft ist hier besonders gut. Kein Wunder bei so viel Wäldern und Seen! Zu jedem ordentlichen Kurgebiet gehört ein Kurpark und entspannende, gesundheitsfördernde Angebote. Die Liegehalle ist eines davon.