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Julia Freeses japanischer Garten

Ein japanischer Garten in Malente

Der Kurpark Malente gehört zu den schönsten Landschaftsparks Schleswig-Holsteins. Erschaffen hat ihn in den 1960er Jahren Landschaftsarchitekt Karl Plomin. Gerettet hat die stille Schönheit zwischen Diek- und Kellersee Julia Freese. Sie hegt zu der Anlage mit den japanischen Gehölzen eine innige Beziehung, die sich auch bei der Gestaltung eines eigenen japanisch anmutenden Gartens wiederspiegelt.

Geschwungene Wege führen zu botanischen Sehenswürdigkeiten des Kurparks und auch zur Liegehalle.

Der Kurpark war Anfang 2000 gärtnerisch in einem beklagenswerten Zustand. Zwischen den alten Buchen und Eichen im Bestand verkümmerten asiatische Kostbarkeiten wie japanische Rhododendren, Magnolien, Blumenhartriegel, Zaubernüsse und die fächerförmigen Schneeballsträucher, die Karl Plomin vor über 30 Jahren hatte anpflanzen lassen. Dank einiger Aktivisten gelang es, den Kurpark unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Julia Freese war von Anfang an dabei und gründete 2004 den Verein „Freunde des Kurparks“ zur Rettung und Pflege ebendieses mit.

Im Kurpark findet man immer einen ruhigen Ort und schnuppert dabei Blütenduft.

Durch ihren Onkel, den bekannten Architekten Peter Arp, pflegte sie eine besondere Beziehung zum Kurpark. Denn der Onkel entwarf nicht nur die Kurgebäude, sondern hatte zuvor bereits ihr Elternhaus geplant. So strömten Einflüsse von einem Bauwerk ins andere und asiatische Pflanzen des Kurparks wuchsen bald auch im Privatgarten

Japanische Ästhetik in Malente

Hingezogen von der fernöstlichen Anmut, baute Julia Freese das Thema im heimischen Garten immer weiter aus und schuf inmitten der Holsteinischen Schweiz einen Garten nach japanischer Philosophie.

Ein Brunnen speist nach japanischer Philosophie den Garten.

Ein Brunnen, und sei er noch so klein, darf in keinem japanischen Garten fehlen. Er ist das symbolische Lebenselixier. Nach japanischer Philosophie speist er den Garten. Von hier aus verlaufen geschwungene Arme eines Trockenflusses aus Kiesel-, Feld- und Granitsteinen. Sie durchziehen den Garten, dienen gleichzeitig als Wege, die zu immer neuen Ansichten und Details führen. Die Achtsamkeit wird geschärft.

Azaleen und Ahorne aus Fernost

Das genaue Hinsehen offenbart schönes Blattwerk wie das der Funkien (Hosta-Sorten) oder des Japanischen Pestwurzes (Petasites japonica). Gräser und Farne kreisen um Azaleen. Interessante Verästelungen der kleinwüchsigen Ahorne, der Magnolien, Schneeball-Sträucher und Zaubernüsse bieten auch nach dem Blütenrausch im Frühling sinnliche Anblicke und ungewöhnliche Strukturen.

Zwischen den Azaleen Kermesina ragt die gelbe Blüte des Kambrischen Scheinmohns hervor.
Verschlungene Kieselpfade leiten durch den Garten. Das Tempelhäuschen dient als Laterne.

Inmitten der sanft getrimmten Flora stehen Laternen in Tempelform und weisen den Weg im Dunkeln. Schließlich münden die symbolischen Wasserläufe in einen Teich, eines der Hauptelemente in der fernöstlichen Gartenkunst. Die gerundete Brücke, die darüberführt, dient vor allem der Zierde.

Eine geschwungene Holzbrücke führt von Julia Freeses japanischen Garten in eine natürliche Sumpf- und Wiesenlandschaft.
Julia Freese (Foto: Caterina Rancho)

Wildorchideen im Kurpark

Gleichzeitig bilden Brücke und Teich die Verbindung der gestalteten Natur mit ihren Formen und Sinnbildern zu einer freien Wiesen- und Sumpflandschaft, die für die Holsteinische Schweiz charakteristisch, jedoch nur noch selten anzutreffen ist.

Wie im naturbelassenen Teil des privaten Gartens blühen auch im Kurpark auf der Wiese bei den Teichen neben gelbem Hahnenfuß violette Wildorchideen, die unter Naturschutz stehen.

Überall im Park, wie hier auf dem Steg, stehen Gartenstühle original aus den 1960er Jahren und laden ein, die Landschaft zu betrachten.
Die Wildorchideen blühen im Mai und Juni im Kurpark bei den Teichen an der Schwentine.

Der Kurpark ist täglich, solange es hell ist, geöffnet und
kann kostenlos besucht werden. Im Park kann Schach und Boule gespielt werden.
Kaminhäuschen laden zum Grillen ein. Die Tourismus Info Malente hat alle Infos

Der Verein „Freunde des Kurparks“
veranstaltet Führungen durch den wunderschönen Park mit seinen heimischen und
exotischen Pflanzen.

Infos hier: kurpark-malente.de