Lindenallee - Kur- und Bäderarchitektur
Besondere Orte,  In Malente

Die Lindenallee – Kur- und Bäderarchitektur zwischen den Seen

Wer nach Malente reist, kommt vor allem wegen der Ruhe, der Natur, den Wäldern und der traumhaft hügeligen Landschaft rund um Dieksee und Kellersee. Der Ort selbst wirkt eher unspektakulär. Zumindest auf den ersten Blick. Aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Dann entdeckt man jahrhundertalte Katen, schönste Jugendstilhäuser, Gründerzeitbauten und Villen im Stil der Kur- und Bäderarchitektur der vorletzten Jahrhundertwende. Eine kleine Prachtstraße ist die Lindenallee, die vom Kurhaus geradewegs auf den Kellersee zuläuft.

Bäderarchitektur - Kurhotel am Kurpark
Schöner wohnen in der Lindenallee

Zwischen verschiedenen moderneren Häusern sticht das „Kurhotel am Kurpark“ gleich am Anfang der Lindenallee mit seiner besonderen Architektur sofort hervor. In Anlehnung an die einstige Bäderarchitektur, die im Binnenland auch Kurarchitektur genannt wird, ist das Haus mit Erkern, Simsen, Balustraden, Veranden und Verzierungen geschmückt. Im Sommer beranken Glyzinien das Gebäude verführerisch üppig. Leider, leider setzt sich der Charme der äußeren Hülle im Inneren nicht mehr fort. Verschiedene Renovierungsansätze in den vergangenen 70 Jahre haben Spuren hinterlassen. Also gucken, staunen und weiter zum nächsten Haus. Denn in der Lindenallee stehen noch einige gestalterische Schätze. Merkwürdigerweise sind sie fast alle auf der linken Seite (ungerade Hausnummern) zu entdecken.

Bäderarchitektur - Villa in der Lindenallee
Eine der Villen, in denen einst nobel gewohnt wurde.
Bäderarchitektur - Gründerzeitvilla in der Lindenallee
Vor mehr als einhundert Jahren wurde diese hübsche Gründerzeitvilla gebaut.
Urlaub machen am Wasser

1907 erhielt die Straße ihren Namen: Lindenallee. Die alten Linden säumen immer noch den Straßenrand. In den vergangenen Jahren wurden sie radikal gestutzt. Warum eigentlich?

Malente war bis weit ins späte 19. Jahrhundert vor allem ein Handwerker- und Bauerndorf. Doch dann wurden im ganzen Land Zuglinien gebaut. 1873 eröffnete die Strecke Eutin-Lübeck mit Stopp in Malente-Gremsmühlen. Der Tourismus ging los. Es kamen bald immer mehr Menschen zum Urlaubmachen in die Holsteinische Schweiz und auch nach Malente. Sie suchten, wonach sich Gäste auch heute noch sehnen: Ruhe, Natur und die zauberhafte Seenlandschaft. Einige Ausflügler, zumeist wohlhabende Städter, waren so begeistert, dass sie sich im Ort niederließen und Erst- oder Zweitwohnsitze bauten. In dieser Zeit entstanden viele Villen, zunächst am Dieksee und später dann im „Hinterland“, wozu auch die Lindenallee gehört. Heutzutage verbindet sie das Einkaufszentrum Malentes mit dem Kellersee. Auf dem Weg hinunter zum Wasser erahnt man die Blütezeit Malentes. Aber nicht vergessen: Augen links!

Bäderarchitektur - Typisch sind die verzierten Holzgiebel
Ein Hauch Bäder- bzw. Kurarchitektur: Typisch dafür sind die verzierten Holzgiebel.
Bäderarchitektur - Prachtexemplar von Villa in der Lindenallee
Ein Prachtexemplar von Villa, gebaut auf einer Anhöhe.
Bäderarchitektur - Villa mit klasizistischen Elementen in der Lindenallee
Eine Villa mit klassizistischen Elementen in der Lindenallee.
Bäderarchitektur - Villa mit Jugendstil-Elementen in der Lindenallee
Diese Villa in der Lindenallee schmücken Jugendstil-Elemente.
Bäderarchitektur - Jüngere Backsteinvilla in der Lindenallee
Auch diese Backsteinvilla steht in der Lindenallee. Sie ist jedoch nicht ganz so alt wie ihre Nachbarhäuser.
Bäderarchitektur - Villa mit Ziergiebel in der Lindenallee
Das Bürgertum kam ab Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt nach Malente und baute großzügig. Hier eine Villa mit Ziergiebel.
Bäderarchitektur - Klinkervilla in der Lindenallee
Diese hübsche Klinkervilla versteckt sich hinter Rhododendronbüschen.
Bäderarchitektur - Aussichtsterrasse am Kellersee
Man lässt es sich schon lange gut gehen in Malente, wie hier am Kellersee.

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