Kräuter sammeln im Frühling
Im Frühling macht Kräuter sammeln rund um Malente besonders viel Spaß. Denn in dieser Jahreszeit lassen sich Heil- und Würzpflanzen leichter erkennen, da die Natur noch nicht wuchert. Die Sonne scheint auch im Wald und Triebe, etwa von Brennnesseln, sind besonders zart. Apropos Brennesel: Die schmecken in Olivenöl gebraten mit Knoblauch und gerösteten Sonnenblumenkernen zu Pasta super lecker.
Kräuter sammeln: was Wald und Wiese hergeben
Giersch hingegen landet auch nach dem 10. mal Testen im Biomüll bzw. bleibt einfach stehen, wo er ist. Kräuterfans verteidigen das alte Heilkraut (gut gegen Arthrose, Gicht und schmerzende Gelenke), verarbeiten es zu Tees und Quiches, preisen zu recht die Schönheit seiner Blüten. Erstaunlicherweise wuchert er in der Natur bei weitem nicht so hartnäckig wie im eigenen Garten. Denn andere Wildkräuter können sich gegen die Bodenkracke behaupten und schmecken definitiv besser.
Mein Lieblingspflänzchen unter den Frühlingskräutern ist die Knoblauchrauke, die ähnlich weit verbreitet ist wie Giersch. Sie stellt eine echte Alternative zu Bärlauch dar, der sich in Norddeutschland eh äußerst rar macht.
Kräuterküche für Anfänger
Gänseblümchen schmücken nicht nur jeden Rasen, sondern verfeinern auch Stullen und Boullions, zumindest optisch. Sie können mitgegessen werden. Herzallerliebst und als Geschenk eine süße Überraschung ist Gänseblümchengelee. Die Zubereitung ist einfach: Blütenköpfe auf Tuch auslegen, damit Insekten wegkrabbeln können. Blüten im Wasser aufkochen, über Nacht stehen lassen und anschließend durch ein Sieb filtern. Mit Gelierzucker und Zitronensaft kurz aufkochen und sofort in Schraubdeckelgläser füllen und verschließen.
Zutaten:
- 1 Literkanne voll Gänseblümchenblüten
- 1 L Wasser
- 500 Gramm Gelierzucker 2:1
- Saft einer halben Zitrone
Heilpflanze "Dr. Gundermann"
Wenig bekannt, wenn auch allerorten präsent, ist der Gundermann. Was für ein Name! Er kriecht am Boden und lässt sich im Frühling an seinen lila Blüten und kleinen grün-violetten Blättern erkennen. Er schmeckt etwas ätherisch, ist als Heilpflanze jedoch top: Blüten und Blätter helfen in Form von Tee (Pflanzenteile einfach mit heißen Wasser aufgießen) bei Magenverstimmung, Durchfall, Husten und Halskratzen.
Gundermann ist ein vitaminreicher Alleskönner. Sein Name verrät seine wahre Berufung: „Gund“ leitet sich vom altdeutschen Wort gunt = Eiter ab. Die Volksmedizin rät bei schlecht heilenden Wunden und Hautausschlägen saubere und zerdrückte Blätter direkt auf die Hauterkrankungen zu legen oder einen Teeaufguss für Umschläge zuzubereiten.
Buchtipp:
- Mein Wildkräuterbuch von Monika Wurft (Ulmer Verlag) 30 essbare Pflanzen sammeln & genießen. Mit vielen Fotos und Rezepten!
Besonders schmackhafte Wildkräuter im Frühling:
- Brennnessel (Blätter)
- Gänseblümchen (Blüten)
- Giersch (Blätter)
- Gundermann (Blätter + Blüten)
- Knoblauchrauke (Blätter)
- Taubnessel, rot + weiß (Blüten)
- Waldmeister (Blätter)