Nirgendwo spürt man das Wasser so direkt wie auf dem Board. Außer im Wasser selbst. Vielleicht liegt es an der Perspektive, der Sicht von oben. Vielleicht auch daran, dass man vom anderen Element nur eine gute Handbreit getrennt ist und das Gefühl hat, übers Wasser laufen zu können. Erhabenheit und Ruhe stellen sich ein, wenn man dann lospaddelt. Starke Worte – habe ich jedoch auch so empfunden. Langeweile allerdings ebenso, wo andere möglicherweise durch Rhythmus und Ereignislosigkeit zu meditieren beginnen.
Jedenfalls kann man mit so einem Board ziemlich viel anstellen, was, liebe Kajakfahrer, mit euren Fortbewegungsmitteln sicherlich nicht möglich ist. Auf einem SUP-Board kann man sich zum Beispiel hinlegen und sonnen, picknicken, Besuch empfangen. Man kann sich stellen, knien oder setzen und die Beine baumeln lassen. Man kann darauf Yoga-Übungen ausführen und ganz wunderbar ins Wasser springen, sogar per Kopfsprung. Und wenn man genug hat vom Paddeln, kann man das Board mittels kräftiger Beinbewegungen im Wasser vor sich herschieben. Versucht das alles mal mit einem hypersensiblen Kajak oder einem schwergewichtigen Kanu. Keine Chance.
Der große Spaß am Stehpaddeln ist, dass man nicht dauernd stehpaddelt, sondern einfach einen ziemlich guten Tag auf dem Wasser verbringen kann. Und am Ende klemmt man sich das Board unterm Arm, stellt es auf den Balkon oder faltet es zu einem Gepäckstück zusammen und ab in den Schrank. Darin liegt ein Stück Freiheit.